Ende Juni 2020 gab es ein sehr eindrückliches Treffen unserer Leipziger Urban Sketcher Gruppe!

Isabel von Gedenkstaette für Zwangsarbeit ging mit einigen von uns an drei Leipziger Orte, an denen Zwangsarbeiter arbeiten. In Deutschland gab es im 2. Weltkrieg ca 13 Millionen Zwangsarbeiter. Also eigentlich überall und es war auch für jedermann sichtbar, wenn die Kolonnen jeden Tag durch die Städte zogen. Das sind nicht die Schokoladenseiten unsere Stadtgeschichte und wenn’s einem keiner erzählt, weiß man’s einfach nicht! Darum ein großes Danke an Isabel und alle vom Verein!

Im „Stelzenhaus“ kann man heute ganz wunderbar essen und unten, im Karl-Heine-Kanal, durch den Sommer paddeln. Kein Mensch denkt da an Zwangsarbeit und Brutalitäten… Selbst wenn noch ein Schriftzug an die „Verzinkerei  Grohmann und Frosch“ (gegr. 1888) erinnert. 

Arsenjev Danilov (*20. 10. 1911 in Noginsk, Russland) war 1941 als Leutnant der SowjetischenArmee gefangen genommen und musste hier in der hochgiftigen Verzinkerei ohne jeden Arbeitsschutz arbeiten. Als herauskam, dass er die Produktion bewusst sabotieret, kam er am 4.7.1944 ins KZ Buchenwald. 

Nicht weit vom Stelzenhaus liegt das „Jahrtausendfeld“, eine große Brache mitten in der Stadt.

In den 40-gern und seit 1881 standen hier die „Rudolf Sack Landmaschinenfabriken“. Im Krieg wurde statt Pflügen zu Waffen produziert und dafür auch 1.570 Zwangsarbeiter eingesetzt (ab 1942). So sah es da aus: Man kann „Rud.Sachs“ am Haus lesen…


Einer von diesen Zwangsarbeitern war der Niederländer Hendriks Verstraaten (*20.6.1922). Isabel hat uns eine Karte vorgelesen, die er schreiben konnte. Natürlich zensiert, aber selbst da kam noch durch, wie brutal die ungeschützte Arbeit an den Eisen-Schmelzöfen war. Im Gedenken an ihn und die vielen Unbekannten…

error: Content is protected !!